Fit für die Schule? - Die Schuleingangsuntersuchung

Das Thema Gesundheit begleitet uns ein ganzes Leben lang. Schon im Mutterleib werden wir ärztlich überwacht, im hohen Alter ist medizinische Hilfe meist unverzichtbar. Aber auch dazwischen gibt es einige Meilensteine, die alle absolvieren müssen. Die Schuleingangsuntersuchung (SEU) zum Beispiel, die Grundvoraussetzung für die Einschulung ist. Wer sich noch an seine eigene erinnert, ist wahrscheinlich noch nicht alt genug, inzwischen eigenen Nachwuchs im schulpflichtigen Alter zu haben. Für alle anderen folgt hier eine kleine Gedächtnisauffrischung.

Die Schuleingangsuntersuchung ist in allen Bundesländern gesetzlich vorgeschrieben und auch im Schulgesetz des Landes Sachsen-Anhalt festgelegt. Demnach müssen alle Kinder, die im Folgejahr eingeschult werden sollen, auf ihre geistige, körperliche, seelische und soziale Eignung für den Schulbesuch überprüft werden. In Dessau-Roßlau sind davon pro Jahr durchschnittlich fast 600 Kinder zwischen vier und fünf Jahren betroffen.

Die Untersuchungen finden jeweils zwischen Januar und Juni statt. Die Eltern der zukünftigen ABC-Schützen erhalten rechtzeitig eine Einladung durch den kinder- und jugendärztlichen Dienst des Gesundheitsamtes, der zusätzlich ein Fragebogen zu bekannten Vorerkrankungen und weiteren Themen beigefügt ist. Die Beantwortung ist keine Pflicht, sondern erfolgt auf freiwilliger Basis . Der Fragebogen hilft den im Umgang mit Kindern besonders erfahrenen Schulärzten jedoch, Befunde und Entwicklungsbesonderheiten des Kindes besser beurteilen zu können. Dass es sich bei der SEU immer nur um eine Momentaufnahme handeln kann, die durch Nervosität, Angst oder Müdigkeit des Kindes möglicherweise verfälscht wird, findet ebenfalls Berücksichtigung. Besonders wichtig für die Untersuchung ist außerdem, dass die Eltern neben dem Fragebogen, einer eventuell vorhandenen Brille und dem gelben Vorsorgeheft auch den Impfausweis ihres Kindes mitbringen . Die Erhebung des Impfstatus ist verpflichtend und eine Grundvoraussetzung für die Erstaufnahme an einer allgemeinbildenden Schule.

Wenn alle Vorbereitungen getroffen sind und der Termin bekannt ist, steht der eigentlichen Einschulungsuntersuchung nichts mehr im Wege. Dieser dauert in der Regel rund eine Stunde und soll in einer Atmosphäre erfolgen, in der sich das Kind wohl und nicht unter Druck gesetzt fühlt. Neben einem Hör- und Sehtest sowie der Ermittlung von Körpergröße und Gewicht des Nachwuchses steht dabei die Überprüfung der motorischen und geistigen Entwicklung des zukünftigen Schulkinds im Fokus, die auf möglichst spielerische Weise erfolgt.

Sind alle Untersuchungen abgeschlossen, wird deren Ergebnis gleich im Anschluss mit den Eltern besprochen. Wenn es keine Auffälligkeiten gab, ist die Schuleingangsuntersuchung damit auch schon beendet und das – aufgrund der ärztlichen Schweigepflicht und des Datenschutzes natürlich auf ein Fazit beschränkte – Ergebnis wird der zukünftigen Grundschule mitgeteilt . Im Regelfall sollten böse Überraschungen dabei ausbleiben, da eventuelle Einschränkungen schon bei den vorherigen U-Untersuchungen oder im Kindergarten festgestellt wurden.

Trotzdem ist nicht auszuschließen, dass bei der Schuleingangsuntersuchung bisher unbekannte Auffälligkeiten entdeckt oder Entwicklungsdefizite sichtbar werden. In diesen Fällen können direkt weitergehende Untersuchungen und Behandlungen empfohlen sowie Fördermaßnahmen, wie zum Beispiel Ergotherapie oder Logopädie , eingeleitet werden. Auch hier natürlich mit dem Ziel, die Einschulung im Folgejahr wie vorgesehen zu ermöglichen.

Sollten sich jedoch schwerwiegende Verzögerung in der Entwicklung des Kindes ergeben, können Eltern auch einen Antrag auf eine spätere Einschulung stellen. Schließlich sollte der Beginn dieser neuen und entscheidenden Lebensphase erst dann erfolgen, wenn der Nachwuchs auf die besonderen Herausforderungen des Schülerlebens auch so gut wie irgend möglich vorbereitet ist. Denn dann stellt sich der Spaß am Lernen, am Entdecken neuer Fähigkeiten und am Kennenlernen neuer Freunde fast von alleine ein.

Bei weiteren Fragen, finden Sie den ensprechenden Kontakt auf der Website der Stadt.