Nah an der Natur - Die Gründung der Dessauer Waldorfschule

Im Frühjahr 2018 gründeten siebzehn interessierte Eltern, Pädagogen und weitere Unterstützer den Verein der Freien Waldorfschule Dessau e.V. Ihr gemeinsames Ziel: Die Gründung einer Dessauer Waldorfschule, mitten in der Natur, an der Kinder mit Freude Neues entdecken können. Mit einem besonderen Schwerpunkt auf Natur- und Wildnispädagogik wurde der Schulbetrieb im Schuljahr 2019/2020 mit einer ersten und einer dritten Klasse aufgenommen. Parallel wächst die Zahl der Vereinsmitglieder, der interessierten Dessau-Roßlauer und der angemeldeten Schüler, auch schon für die kommenden Jahre, stetig weiter.

Ein kleiner Teil der Unterstützer und Mitgründer der Waldorfschule in Dessau (v.l.): Siegfried Büttner, Ortsbürgermeister Dessau-Mosigkau; Jörg Kraft, Gründungslehrer; Alexander Hempel, Geschäftsführer Freie Waldorfschule Halle; Franziska Rumberg, Vorstandsmitglied Freie Waldorfschule Dessau; Sebastian Rumberg, Vorstandsvorsitzender Freie Waldorfschule Dessau. Zum Verein gehören über 20 weitere Mitglieder, die sich ehrenamtlich für die Umsetzung der Schule engagieren. (Foto: susanneandjens.com)

Der pädagogische Ansatz der Waldorfschule unterscheidet sich deutlich von dem anderer Schulformen – und hat mit dem Klischee der ihren Namen tanzenden Kinder nur wenig gemein. Die erste Waldorfschule wurde 1919 basierend auf der Pädagogik Rudolf Steiners für die Arbeiterkinder der Stuttgarter Waldorf-Astoria-Fabrik gegründet. Ziel war und ist es, den ganzen Menschen umfassend zu bilden und in seiner Entwicklung zu fördern und zu begleiten. Dazu werden wissenschaftliche, soziale und künstlerische Kompetenzen sowie praktisch-handwerkliche Fertigkeiten gleichwertig ausgebildet.

Unterrichtsstoff und Lernmethoden orientieren sich an den Entwicklungsphasen des Kindes, seine geistige, seelische und körperliche Entwicklung werden im Unterricht gleichermaßen angesprochen.

„Lernen mit Kopf, Herz und Hand“ ist das Motto der Waldorfschule, die grundsätzlich allen schulpflichtigen Kindern offensteht. Gelernt wird dabei von der Grundschul- bis zur Abiturstufe, wobei eine Klassenlehrerin oder Klassenlehrer die Kinder fest in den ersten acht Jahren begleitet. Eine besondere Rolle nimmt das naturverbundene Lernen ein. Durch Bezüge zu den Jahreszeiten, häufige Erlebnisse und Lernsituationen in der Natur und verschiedene Feste im Jahresverlauf werden die Grundlagen für einen sorgsamen Umgang mit der Natur vermittelt. Das Ergebnis: Waldorfschüler lernen im Vergleich zu ihren Altersgenossen mit mehr Begeisterung, langweilen sich weniger, fühlen sich individuell gefördert und entdecken gezielt ihre persönlichen Stärken. Schulklima, Lernatmosphäre und die Beziehung zu den Lehrern erhalten ebenfalls deutlich bessere Noten.

Die Freie Waldorfschule Dessau will aber nicht nur die regionale Bildungslandschaft bereichern sowie Eltern und Kindern eine Alternative bieten, sondern die Stadt auch wirtschaftlich und gesellschaftlich fördern. Mit perspektivisch hunderten Schülern und dutzenden Mitarbeitern will der Verein Dessau-Roßlau für den Zuzug junger Familien noch attraktiver werden lassen. Der Anfang ist gemacht.


Online zu finden unter:
www.waldorfschule-dessau.de/

Kontaktdaten und Adresse

Zum Nachlesen:
Wissenswertes zur Waldorfpädagogik
21 Fragen an die Waldorfschule